-Wie es dazu kam-
Vor ihrem Abflug zum Demipair-Aufenthalt in Wellington, Neuseeland fragte mich meine Schwester, ob ich nicht Lust hätte sie zu besuchen. Natürlich sagt man bei so einer Gelegenheit nicht nein, vor allem nicht, wenn man den Flug dankenswerter Weise von den Eltern spendiert bekommt. Während sie also im Winter auf der Südhalbkugel eintraf, beschäftigte ich mich im Sommer mit der Planung der Reise. Da der Aupair-Aufenthalt und die Sprachschule meiner Schwester zu Weihnachten endeten, ihr Rückflug aber erst für Februar gebucht war, blieb dieser Zeitraum für unsere gemeinsamen Unternehmungen.
Das ich über Weihnachten als einzigen Zeitraum im Jahr zumindest für drei Wochen keine Veranstaltungen in der Uni hatte, passte wie die Faust aufs Auge. Allerdings sollte der Abflug nicht vor dem 24.12. stattfinden, um zumindest noch etwas von Weihnachten mitzubekommen und schließlich ist der jährliche Spaziergang auf die Weidelsburg am Mittag des Heiligen Abends seid der Geburt Pflicht. Um trotzdem noch etwas Zeit zum Kennenlernen der Inseln zu haben, beschloss ich die ersten beiden Wochen der Uni ausfallen zu lassen. Zum Glück haben wir keine Anwesenheitspflicht und für die im Zeitraum anstehenden Testate konnte ich mir beim zuständigen Professor eine Ausnahmeerlaubnis abholen. Es hat manchmal Vorteile, wenn man schon bekannt ist 😉 .
Mit den groben Daten im Kopf begab ich mich dann auf die Suche nach dem günstigsten Flug und landete schließlich bei einer Verbindung von China Southern, Hinflug ab Frankfurt am 25.12., Rückkehr am 25.01. . Zusätzlich buchte ich noch einen gemeinsamen Flug für mich und meine Schwester von Auckland nach Christchurch am 28.12., dem Tag an dem ich in Auckland ankommen sollte. Von Christchurch aus sollte es dann in den kommenden Wochen mit dem Mietwagen einmal quer über beide Inseln zurück nach Auckland gehen.
Zwar hatten wir auch überlegt mit einem der zahlreichen Bus-Anbietern zu fahren, was wohl etwas günstiger gewesen wäre, doch erschien mir diese Form der Reise nicht unbedingt kompatibel mit meinen Erwartungen und dem Reisestil, den ich durch meine Eltern kennengelernt habe. So viel vorweg genommen, im Nachhinein denke ich, dass das genau die richtige Entscheidung war.
Als wertvollste Vorbereitung hat sich jedoch der Erwerb zweier englischsprachiger Reiseführer herausgestellt. Zwar haben sie wenig mit einem herkömmlichen Reiseführer gemein, zeigen keinerlei der klassischen Infos, doch dafür genau das, was ich gesucht habe: Tipps für Orte an denen man ansonsten einfach vorbeigefahren wäre. Und das Beste: an den meisten dieser Ecken ist man nur von wenigen Touristen umgeben, meist sogar nur Neuseeländern oder komplett alleine. Ein Traum – gut, wenn man nicht gerne draußen unterwegs ist und keine Lust auf Schotterpisten und Abenteuer hat, wohl nicht die richtige Wahl – aber für solche Leute gibt es ja alle anderen Reiseführer.
Bin ich in Deutschland noch mit der Hoffnung gestartet nur ein paar dieser tollen Orte kennenzulernen, haben wir uns in NZ dann quasi jeden Tag führen lassen. Die Wohl beste Wahl, die wir treffen konnten. 🙂