-Ascheschmelzverhalten & Nussschalen-
Nach meinem Praktikum standen nur noch einige wenige Klausuren und das Bachelorprojekt und die Bachelorarbeit zwischen mir und meinem Abschluss. Leider habe ich mich aufgrund des Projektes, dass ich als Studentische Hilfskraft im Fachgebiet Abfalltechnik bearbeite, nicht in der regulär dafür vorgesehenen Bearbeitungszeit mit dem Bachelorprojekt beschäftigt. Das hat die Suche nach einer Aufgabenstellung natürlich nicht einfacher gemacht, da ich nun auf eine kurze Bearbeitungszeit von wenigen Wochen in Vollzeit, statt den üblichen paar Monaten neben dem restlichen Studium, angewiesen war.
Zum Glück fand sich im Fachgebiet dann aber doch noch ein Thema, welches mir sogar als Vorbereitung für die Bachelorarbeit dienen sollte. Nachdem ich im bezahlten Projekt eine Excelmatrix zur Simulation von Kosten in der Abfallentsorgung erstellt habe, standen hier praktische Versuche im Vordergrund. Im Rahmen der Projektarbeit sollte ich mich mit der Bedienung eines Erhitzungsmikroskops auseinandersetzen, um Einflüsse auf das so ermittelte Ascheschmelzverhalten herauszufinden.
In einem Erhitzugsmikroskop werden kleine Probekörper auf bis zu 1500 °C erhitzt, um das Aufschmelzen beobachten zu können. Das dient der Beurteilung der Asche hinsichtlich des Schmelzverhaltens in einem Verbrennungsprozess. Kommt es während der Verbrennung zu einem Erweichen oder sogar Aufschmelzen sind Betriebsstörungen durch Ablagerungen und Verkleben die Folge. So können sich beispielsweise die Wärmetauscher zusetzen oder der Ascheaustrag blockiert werden. Das bedeutet eine Zwangspause und aufwändige Reinigungsarbeiten.
Um dem also Vorzubeugen, werden kleine Mengen der Asche zu einem Probekörper gepresst, der Ablauf ist in der Galerie dargestellt. Diese kleinen Zylinder kommen dann auf einem Probeträger in einen Rohrofen und werden in regelmäßigen Abständen von einer Kamera aufgenommen. Ein Computer wertet dann die Bilder aus und bestimmt, nach definierten Kriterien, die Zustände der ersten Erweichung, der Halbkugel- und Fließtemperatur. Diese Temperaturen können dann zum Vergleich verschiedener Aschen verwendet werden.
In der Projektarbeit habe ich erstmal nur versucht ein möglichst konstantes Ergebnis zu erzielen und mögliche Fehlerquellen bei der Bedienung auszumachen. Dafür habe ich eine synthetische Asche angemischt, aber auch etwas Grünlandschnitt verascht.
In der Bachelorarbeit konzentriere ich mich dann nur noch auf Nussschalen und kann das zuvor erarbeitete optimale Vorgehen gleich anwenden. Das bedeutet den lieben langen Tag im Labor sitzen, kleine Zylinder pressen, in den Ofen schieben und warten was nach einer Stunde so passiert. Und danach das Ganze gleich noch mal, mit minimalen Zumischungen an mineralischen Substanzen, um herauszufinden, was die wohl so bewirken. 😀