Einfach mal ne Nacht raus

– ich muss eindeutig häufiger die Möglichkeiten auskosten –

Einfach mal die Wohnung zu verlassen und das Zelt in der Natur aufzuschlagen, das hatte ich mir für die Zeit hier erträumt. Am Wochenende habe ich es dann auch endlich (mal wieder) umgesetzt und war mit Sven und Nicole auf Andersön. Diese einmaligen Möglichkeiten hier, sich einfach das Fahrrad zu schnappen und nach noch nicht mal einer Stunde das Zelt an einem einsamen Strand aufbauen zu können, ein Lagerfeuer zu machen und den Sonnenuntergang zu genießen muss ich jetzt, wo es wieder warm wird, noch häufig ausnutzen 🙂

Das Wochenende war insgesamt von perfektem Wetter geprägt, strahlender Sonnenschein und über 15 °C – Sommer 😀

Am Samstag waren wir dann, wer hätte es erwartet, mal wieder im Naturschutzgebiet Tysjöarna. Für mich war es jetzt das erste Mal nachdem das Eis geschmolzen ist, dass ich die ganze Runde gelaufen bin und ich war doch kurzzeitig verwirrt 😀 . Zum ersten Mal seit meiner Ankunft gibt es nun auch wieder Mücken, wobei ich bisher noch von Stichen verschont geblieben bin.

Neben dem Grün sind auch die Vögel zurück gekehrt, es herrscht jetzt wieder reges Treiben in den flachen Seen. Allerdings finde ich das Geschrei der Möwen mitten im Wald doch ein wenig verwirrend 😉 Auch in den Straßen sind die Rufe nun seit einiger Zeit regelmäßig zu hören, ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass im Herbst auch schon gehört zu haben? Naja, vielleicht war es da ja auch schon zu kalt…

Inzwischen wurde der Wasserstand des unteren Sees in Tysjöarna noch einmal ein weiteres Stück erhöht. Dies ist Teil der renaturierungsmaßnahmen in dem Gebiert, sorgt aber auch dafür, dass die Wege neu gemacht werden müssen und die Quelle jetzt fast schon Teil der Wasserfläche ist. Ich hoffe, dass sie sich dadurch nicht verändert, den sie ist immer noch beeindruckend schön und faszinierend 🙂

Nach einer kurzen Pause und kleinen Stärkung bei mir in der Wohnung sind wir danach Richtung Andersön aufgebrochen. Dankenswerter Weise wurde mir mein Rucksack abgenommen, sodass ich mit dem Fahrrad in 45 Minuten auf der Insel sein konnte 🙂 . Nach ein paar hundert Meter am Strand kommt man dann auch schon zu dem Vindskydd an dem wir es uns für die Nacht bequem gemacht haben.

Das schöne hier ist, dass man sogar kostenloses Feuerholz für Lagerfeuer zur Verfügung gestellt bekommt. Und im Gegensatz zu Deutschland scheint das hier auch zu funktionieren, genauso wie man trotz fehlendem Mülleimer kaum Abfall in der Gegend findet. Dafür allerdings ein verlorenes Messer, dessen Griff ich bei Gelegenheit vielleicht bald ersetzen werde 😉

Etwas erschreckend ist es ja schon, wenn man teilweise auf die Uhr schaut und es doch schon bedeutend später ist, als man es nach der Helligkeit erwartet hätte. Ich weiß nicht wie die Schweden hier ihre Kinder davon überzeugen können bei strahlendem Sonnenschein ins Bett zu gehen? Auch wir haben nach dem (recht späten) Abendessen den lauen Abend noch am Lagerfeuer genossen. Naja zumindest bis ich dann doch zu unruhig wurde und mir den Sonnenuntergang nicht nehmen lassen habe.

Nach einem kurzen Lauf aus der Bucht in Richtung Nordspitze bot sich mir am Strand dann ein beeindruckender Anblick, der sich eindeutig gelohnt hat. Wie immer sind viel zu viele Bilder entstanden, die besten lasse ich jetzt einfach mal für sich sprechen:

Zurück am Feuer haben wir uns dann noch ein wenig unterhalten, bevor es gegen Mitternacht dann doch irgendwann ins Zelt ging. Es ist schon kontraproduktiv zum Einschlafen, wenn es nicht mehr dunkler sondern wieder heller wird 😀

Am nächsten Morgen war die Sonne auch schon wieder viel zu früh da – das Zelt hat sich in einen Brutkasten verwandelt, sodass zumindest das aus dem Schlafsack herauskommen nicht mehr von kalten Außentemperaturen erschwert wurde 😉 . Zum Glück sind draußen doch noch angenehmere Temperaturen, sodass die zum Lüften geöffnete Tür dann doch noch ein wenig liegen bleiben ermöglicht hat, bevor ich gegen halb Acht dann doch aufgestanden bin.

Ein kurzes Frühstück und erstaunlicher Weise ließ sich die Strecke zurück auch mit dem Rucksack sehr angenehm fahren. Und auch wenn ich jetzt bald schon wieder für eine kurze Zeit zurück in Deutschland bin muss ich so etwas den Sommer über doch eindeutig öfter machen 🙂

One comment

  1. Sven Bindel says:

    Es war eindeutig der beste Tag und ein überaus gelungener Tagesabschluss auf Andersön.. Schweden hat in uns neue Fans gefunden und der Storsjön hat uns nicht zum letzten Mal in seinen Bann gezogen.
    Sven und Nicole

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