Tauwetter

– mal wieder 🙁 –

Leider zeigt sich der schwedische Winter in diesem Jahr nicht so, wie ich es eigentlich erhofft und erwartet habe. Nachdem meine Schwester zumindest ein paar Tage unter Null hatte, war die verbleibende Woche dann mal wieder von anhaltendem, nervigen Tauwetter geprägt. Das ging sogar soweit, dass der See teilweise wieder offen ist und wir die Feuerwehr in Aktion beobachten konnte – dazu aber später mehr.

Bereits im Voraus hatten wir geplant am Montag ins Storsjöbadet zu gehen – perfekt, dass es genau dann auch angefangen hat zu tauen. In das Schwimmbad hier wollte ich schon immer mal, nun hatte ich endlich jemanden gefunden dem das genauso erging. Das Bad ist schön groß und bietet jede Menge Unterhaltung: Ein Sprungbrett, Strudel und Grotte, eine Kletterwand, mehrere Rutschen, zahlreiche Schwimmmatten usw. Genau nach meinem Geschmack 😀 Kein wunder, dass wir die meiste Zeit im Spaßbad verbracht haben und ich nur die obligatorischen zehn Bahnen im Trainingsbecken geschwommen bin.

Ansonsten waren wir natürlich auch bei wärmerem Wetter noch draußen, Dienstag waren wir dann in Tysjöarna, wobei das über das Eis laufen schon von einigen Pfützen erschwert wurde. Im Wald waren die Wege aber so mit Eis überzogen, dass es trotzdem die einfachere Variante war und in der Sonne ist ja auch viel schöner.

Auch der Vinterparken hat uns noch wieder gesehen, hauptsächlich allerdings im Dunkeln, zum Grillen oder einfach nächtlichem Schlittschuhlaufen. Das kann ich jedem nur empfehlen, ist irgendwie surreal, so ganz alleine auf dem See und trotzdem irgendwie mitten in der Stadt…

Zum Abschluss waren wir am Freitag noch einmal im Jamtli. Leider kostet das Museum inzwischen Eintritt und auf dem Aussengelände war auch nichts los, trotzdem war es ganz nett mal wieder etwas in die Historie der Region abzutauchen.

Auf dem Rückweg viel uns dann auf, wie viel es doch schon getaut hatte, denn was vorher noch wie eine riesige Pfütze auf dem Eis aussah, entpuppte sich dann doch als offene Wasserfläche.

Im Vordergrund ist (das nochziemlich dicke) Eis zu erkennen, während man hinten schönden Wind das Wasser kräuseln sieht. Das darunter kein Eis mehr ist wurde uns aber erst klar als eine Person über das Eis zu der Stelle lief und dann plötzlich schwamm.

Etwas näher gekommen erklärt sich dann auch der Sinn der Aktion, die Person im Überlebensanzug und der Dummy gehören zu einer Eisrettungsübung der Feuerwehr. Die trifft dann auch kurz danach ein und ist sehr zügig bei den beiden Patienten.

Ich muss schon sagen, dass ich etwas neidisch auf das Schlittenboot und die Möglichkeit so realistisch zu üben geworden bin. Bei uns war es eindeutig mehr improvisiert, sowohl was die Ausrüstung als auch das Trainingsszenario anging. Aber was will man auch erwarten, wenn es in Deutschland nur mal ein paar Tage im Jahr wirklich kalt ist.

Ich hätte ja schon gerne getauscht und mal wieder bei einer Übung mitgemacht, das fehlt mir hier schon etwas. Leider haben die Schweden ein hauptamtliches System und mit meinen Schwedischkenntnissen wäre ich auch komplett aufgeschmissen. Was sie machen, ist aber doch recht ähnlich mit dem was ich auch gelernt habe 😉

Im Anschluss haben Mareike und ich dann eine Kartoffelsuppe gekocht und sind noch einmal zum Klettern gegangen. Samstag Morgen war dann auch schon wieder Abschiednehmen angesagt, auch wenn die Entfernung zwischen uns nun wieder deutlich kürzer sein wird 😀

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