Kleine Wanderung

– Forsaleden 1.0 –

Ich weiß, dass ich diesen Wanderweg noch häufiger gehen werden – vor allem auch einmal im Sommer. Denn das was ich sehen durfte hat sogar bei diesem Wetter zum Baden eingeladen.

Im Gegensatz zu Samstag hat gestern der Schnee das komplette Autodach eingefärbt gehabt. Wir hatten uns aber bereits im Voraus für einen Weg entschieden, der nicht ganz so exponiert liegt: Ziel war der Forsaleden, der ein gutes Stück unterhalb von Östersund liegt.

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Dort angekommen haben wir dem Minimuseum noch einen Besuch abgestattet, wobei, wenn sich das Museum nennen darf, dann darf sich wohl auch ein Kanu Schiff nennen. Auf vielleicht drei Quadratmetern gab es aber tatsächlich einige Infos zur Holzflößerei auf dem Fluss. Leider aber nur auf Schwedisch. Bei der Bärenscheiße konnten aber auch wir ausmachen, um was es sich handelt 😀

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Der Wanderweg ist typisch schwedisch und damit genau nach meinem Geschmack. Ein einfacher Trampelpfad irgendwo im Nirgendwo, mit jeder Menge Natur aussenrum.

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dsc05182 dsc05183Bedingt durch den frischen und immernoch fallenden Schnee, waren manche Ecken zwar nicht so ganz einfach, aber es blieb bei einem Fuß im Wasser 😀 Und das noch nicht mal bei dieser Brücke:

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Der pro Richtung zwar nur 7-8 Kilometer lange Weg führt durch eine echt schicke Landschaft. Ich bin wirklich froh hier leben zu dürfen und freue mich schon riesig auf die kommende Zeit.

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Ein geschütztes Biotop – auch wenn der Biberbau im Hintergrund nicht mehr bewohnt aussah.

Der Forsaleden folgt dem Verlauf des Forsaån und wie für schwedische Flüsse typisch heißt das viel laufen neben einem See. Doch auch wenn das sehr schön ist, sind die Übergänge zwischen den Seen die eigentliche Attraktion. Über zahlreiche Äste strömt das Wasser die Felsen hinab und bildet dabei viele Pools und kleine Wasserfälle in mehreren Stufen. Wirklich schön und im Sommer mit Sicherheit ein schöner Badeort. Aktuell aufgrund ziemlich niedrigem Wasserstandes auch so noch gut zu erkunden.

Nach dieser ersten Abwechslung ging es dann noch einmal an einem See entlang – was aber jetzt nicht schlecht ist.

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Viele der Büsche tragen sogar noch Blaubeeren – so viele wie dieser aber nur noch wenige. Und leider ist der Geschmack auch nicht mehr so ganz der des Sommers.

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Unterwegs kommt man an einigen Zeugnissen früherer Besiedlung vorbei, die man mit Sicherheit auch erkennen kann, wenn man weiß wonach man sucht – wir leider nicht. Außgenommen der Steinzeitlichen Wandmalereien an diesem Strand.

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Irgendwann möchte ich hier in einer Sommernacht unter offenem Himmel am Feuer liegen – aber erstmal kommt der Winter, wie man auch in den folgenden Bildern sieht, die ich einfach mal für sich sprechen lasse:

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Leider fällt es mir echt schwer die Schönheit dieses nördlichen Teils in Bildern einzufangen und ich verspreche, dass es in Natura nochmal bedeutend beeindruckender, vielfältiger und wasserreicher ist. Allein der kleine See in der Mitte der Wasserfälle hat eine so krass blaue Farbgebung und ist trotzdem so klar…

Wir können uns aber losreißen und gelangen zum Endpunkt unserer Wanderung, einer kleinen Hütte am oberen Ende der Wasserfälle, in der wir Mittag machen.dsc05254dsc05253

Und auch heute konnte ich die Gedanken, die ich schon gestern hatte nicht aus dem Kopf bekommen – am Ende der Wanderung in einer Hütte anzukommen und beim prasselnden Ofen den Abend schön warm ausklingen zu lassen. Zwar hatte ich ein bisschen ein anderes Bild vor Augen, aber wenn man den Tisch zur Seite stellt könnte man hier ein schönes Matratzenlager vor dem Ofen machen.

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Das habe ich schon auf den Schwedenfreizeiten im Haus vor dem offenen Kamin genossen. Und hier nach einer Wanderung durch diese Kulisse – mit dem Gedanken kann ich mich mehr als nur anfreunden.

Auf dem Rückweg wagen wir noch den Abstecher zu einer kleinen, etwas abseits vom Weg gelegenen Hütte, die ich zuvor durch die Bäume gesehen hatte. Irgendwie werde ich richtig neidisch auf die Komposition aus Hütte, Terrasse mit Feuerstelle, Plumpsklo und Schwedenflaggen. Vor allem, als ersichtlich wird, dass das Hüttchen auf einem Floß steht – wie cool ist das denn?

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Im Schnee sind noch keine Spuren zu erkennen, sodass wir uns noch etwas näher heran wagen.

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Und tatsächlich sogar die Tür ist unverschlossen – unvorstellbar in Deutschland. Was uns dann im Inneren Erwartet ist einfach perfekt. Vier Betten, ein kleiner Tisch mit Eckbank und Stühlen, eine Kochecke mit Töpfen und sogar eine Öllampe und Kerzen.

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Das beste kommt aber noch: wie wir den Gästebüchern entnehmen können steht diese Hütte tatsächlich jedem Besucher offen – wie genial ist das denn?

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Bliebt ja eigentlich nur noch zu klären wann und wer ist dabei! Ich will auf jeden Fall noch eine Nacht in diesem Jahr an diesem Ort verbringen und ich hoffe noch auf Gesellschaft und eine gemütliche Runde mit Kartenspielen 😉

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Direkt in der Nähe gibt es noch eine zweite Hütte, die vermietet wird. Von der hatte ich schon vorher gelesen (ja, der Gedanke ging mir nicht mehr aus dem Kopf). Aber irgendwie wirkt sie so verschlossen und mit Zaun doch nicht mehr so einladend, vielleicht liegt das aber auch einfach an der zuvor erlebten positiven Überraschung.

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Im Anschluss geht es weiter auf bekannten Pfaden zurück, vorbei an Preiselbeersträuchern und frischen Pfotenspuren im Schnee.

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Ein letzter Sprung über den Bach (ich schaffe es tatsächlich über die Brücke, oder das was davon übrig ist, zu gehen), dann sind wir quasi auch schon wieder am Auto und auf dem Rückweg nach Östersund.

Statt der Wohnung zieht es uns aber nochmal ins ABC, wo wir nach einigen Anlaufschwierigkeiten ( italienisch mit englischen Untertiteln stieß nur bei dem Italiener auf Begeisterung) Star Wars schauen und zum Abendessen eine Pizza holen. Die war wie sie uns angepriesen wurde – not the best Pizza, but the cheapest, only 40 Krones 😀

Achja, die Hütte auf dem Floß bekommen wir auch noch einmal empfohlen – das muss also wirklich sein…

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