Auch wenn es länger gedauert hat, kommt hier nun doch die Fortsetzung dieses Beitrags über die Wanderung im Fulufjället, die ich vor inzwischen über anderthalb Monaten, noch auf der Anreise nach Östersund, gemacht habe.
Nach dem steilen Anstieg und kurzen Ausflug über den Wasserfall ging es eigentlich sehr entspannt in Richtung wirklicher Fjälllandschaft weiter. Keine Blockfelder, ein guter Pfad, was will man mehr?
Naja, vielleicht etwas zu Mittag, schließlich ist es schon nach zwei und so mache ich eine kurze Pause mit Aussicht auf den Rösjöärna-Hüttenkomplex. Dieser bildet quasi das Herzstück des Hüttennetzwerks im Nationalpark, mit Rast-, Übernacht- und an Besucher vermieteten Hütten.
Tatsächlich habe ich auf der zweiten Freizeit noch ein Stück Stracke bekommen, die ich hier oben natürlich umso mehr genießen kann 🙂
Gegen 14:30 Uhr mache ich mich dann doch wieder auf den Weg, raffe mich auf und packe die Klamotten wieder ein, hätte es auch noch etwas länger dort ausgehalten 😀 Ich laufe weiter in Richtung Lorthån und sehe ab jetzt keine Menschenseele mehr.

Der Pfad verläuft reativ gerade und eben, nur ab und zu erschweren ein paar Blockfelder das vorankommen. Keine Ahnung warum hier überall so unpraktische Felsbrocken im Weg rumliegen müssen 😉
Schon bald trennt sich mein Pfad vom bisher parallel verlaufendem Winterweg und ich erreiche einen etwas größeren See an dessem Ufer es weiter geht.
Kurz vor dem Beginn des Fjällbirkenwaldes sehe ich am Ufer einen richtig schönen Zeltplatz – Momentan ist es aber doch eindeutig zu früh und ein wenig laufen möchte ich noch. Im Wald folgt der Weg bald darauf dem Bach der aus dem See entspringt was einige wirklich traumhafte Anblicke bietet. Hinter einem neuen Blockfeld kann ich dann zum ersten Mal die Schutzhütte Lorthån entdecken, Suchbild:

Diese Schutzhütte ist nur zum Rasten gedacht und nicht für Übernachtungen bietet aber trotzdem alles was man sich wünschen kann, sogar einen Ofen und jede Menge Feuerholz, ein Plumpsklo und natürlcih das Hüttenbuch. Brav mache ich meinen Eintrag, schließlich bin ich alleine unterwegs und so gibt es zumindest einen Hinweis in welcher Richtung man mich Suchen kann 😀 Hier erfahre ich dann auch, dass anscheinend noch ein Pärchen vor mir den Weg gelaufen ist, ihre Fußspuren waren mir schon aufgefallen.
Trotz der echt traumhaften Lage, direkt am Bach mit Blick über das angrenzende Moor raffe ich mich nach einer längeren Pause dann doch nochmal auf und laufe weiter Richtung Harrsjön um irgendwo am Weg einen Lagerplatz zu finden.

Kaum eine Viertelstunde später ist dann aber doch endgültig Schluß für heute. An einem kleinen See lacht mich ein idealer Zeltplatz so sehr an, dass ich schon um kurz vor fünf mein Zelt aufbaue.


Da mir die Temperaturen doch etwas zu kalt sind um mich längere Zeit ohne Bewegung draußen aufzuhalten, ziehe ich mich zum Lesen in den Schlafsack zurück. Leider nicht ganz optimal, denn eine Hand muss zum Buchhalten und umblättern draußen bleiben, was sich doch bemerkbar macht 😀 Zwei Stunden später treibt mich dann der Hunger doch wieder aus meinem warmen Rückzugsort und ich beginne auf dem kleinen Steintisch zu kochen.

Um etwas in Bewegung zu kommen und nicht zu sehr auszukühlen nutze ich die Zeit während mein Abendessen vor sich hinköchelt zum Fotografieren, geügend schöne Motive gibt es hier zweifellos.
Ich bin dann aber doch froh, als das Essen fertig und ich wieder zurück im Zelt bin. Im Warmen essen mit Blick nach draußen ist doch optimal.

Danach noch etwas lesen, bevor mich der Sonnenuntergang zu einer kurzen Unterbrechung noch ein letztes Mal nach draußen motiviert.


Mit Sicherheit wären hier auch wirklich einmalige Fotos unter/vom Sternenhimmel möglich, aber …
… NEIN Es ist doch einfach zu kalt, also bleibe ich beim Lesen.
Außerdem ist der Vollmond dafür hja eh viel zu hell und der Vordergrund auch nicht so interessant, … 😉
Allzu viel Strecke habe ich nicht gemacht, wohl kaum mehr als 10 Kilometer. Allerdings habe ich ja aber auch kein festes Ziel sondern schaue einfach mal, wo mich der Weg die nächsten Tage so hinbringt. Genügend Proviant habe ich auf alle Fälle auch für ein paar zusätzliche Tage dabei und der Ausstieg ist eigentlich auch jederzeit in einem Tag möglich. Ich will die Zeit einfach nur genießen und das hat bisher super geklappt 🙂
